Die Angst vor zahnmedizinischen Untersuchungen ist noch immer weit verbreitet, zum Glück aber längst überflüssig.
Mindestens fünf bis zehn Prozent der Bevölkerung leiden unter panischer Angst vor zahnmedizinischen Untersuchungen und Behandlungen! Allgemein gilt, dass Erwachsene unter vierzig Jahren häufiger mit Zahnarztphobien zu kämpfen haben.
Wie entsteht die Angst vor einer zahnmedizinischen Untersuchung?
Viele Betroffene hatten in der Kindheit ein traumatisches Erlebnis. Doch auch später kann eine Phobie entstehen, zum Beispiel nach Schmerzen während eines Eingriffs. Dann reift der Entschluss, nie wieder eine Zahnarztpraxis zu betreten. Ein Teufelskreis droht. Wer sein Gebiss verwahrlosen lässt, traut sich kaum mehr, zwanglos zu reden und zu lachen. Oft kommt Mundgeruch dazu; die Gefahr der sozialen Isolation steigt ebenso wie gesundheitliche Risiken. Viele Angstpatienten verdrängen, dass durch ihre Phobie nicht nur bleibende Schäden an Zähnen und Kiefer, sondern auch schwere gesundheitliche Schäden und Entzündungen im Körper entstehen können.
Die Angst kann überwunden werden.
Glücklicherweise ist die Angst vor zahnmedizinischen Untersuchungen heute behandelbar. Anders als früher bietet die Zahnmedizin für jede Behandlung individuell abgestimmte, schmerzlindernde Methoden. Die verschiedenen Betäubungsmöglichkeiten von der lokalen Anästhesie über den Dämmerschlaf bis hin zur Vollnarkose sorgen dafür, dass Schmerzen bei zahnmedizinischen Untersuchungen der Vergangenheit angehören können.
In leichteren Fällen
Angst ist ein stressverursachendes Grundgefühl. Um Ängste zu überwinden, ist ein ganzheitlicher Ansatz gefragt. Vor jeder zahnmedizinischen Behandlung sollte deshalb ein umfassendes Gespräch stehen, in dem der Umfang der erforderlichen Behandlung und insbesondere auch die Angst vor dieser Behandlung thematisiert wird. Nur wenn Ängste und Nöte verbalisiert werden, lässt sich dagegen etwas machen. Zur Beruhigung haben sich spezielle Entspannungs- und Atemtechniken bewährt, auch die beschriebenen Sedierungs- und Anästhesiemethoden können sehr hilfreich sein.
In schwereren Fällen
Wenn sich ein Mensch außerstande sieht, vor lauter Angst eine Praxis zu betreten und eine medizinische Behandlung zuzulassen, ist fachliche Hilfe durch einen Psychologen gefragt. Das Ziel sollte sein, der Ursache auf den Grund zu gehen. Auch kombinierte Entspannungstrainings können helfen. In Einzelfällen könnte auch ein individuell abgestimmtes Beruhigungsmittel eingesetzt werden. (Quelle: ECDI 2022)