Um die hintersten Backenzähne im menschlichen Gebiss kursieren zahlreiche Gerüchte. Weisheitszähne müssten immer gezogen werden. Die Entfernung der Zähne sei ein riskanter Eingriff und die Phase danach sehr schmerzhaft. Oder die Prozedur erfolge ausschließlich unter Vollnarkose. Aber was davon stimmt und was gehört ins Reich der Mythen? Wir haben die gängigsten Behauptungen genauer beleuchtet.

Nr. 1 Weisheitszähne müssen immer entfernt werden

Diese Aussage ist falsch. Weisheitszähne hatten ursprünglich die Aufgabe, harte, ungekochte Nahrung zu zermalmen. Durch gekochtes, weiches Essen sind unsere Kiefer über die Jahrtausende immer kleiner geworden. Bei einigen Menschen fehlt daher heute der Platz für vier weitere Zähne. Dadurch kann Druck auf die Zahnreihe entstehen und manchmal entwickeln sich dadurch Zahnfehlstellungen. Oftmals hat ein Weisheitszahn aber genügend Platz, um gerade herauszuwachsen. Dann kann er getrost im Kiefer verbleiben.

Bricht ein Weisheitszahn nur teilweise durch, entzündet sich häufig das Zahnfleisch. Außerdem können dabei Abszesse, Zysten oder Zahnfleischtaschen entstehen. Doch selbst in diesen Fällen ist es nicht immer nötig, den Zahn zu ziehen. Manchmal reicht es aus, wenn der Zahnarzt oder die Zahnärztin die betroffenen Bereiche vorsichtig einschneidet, um dem Weisheitszahn den Durchbruch zu erleichtern. Treten allerdings konkrete Probleme auf, wie drückende Zahnschmerzen, Kieferschmerzen oder gar Einschränkungen der Mundbeweglichkeit, liefert ein Röntgenbild genaue Erkenntnisse über den Zustand der Weisheitszähne.

Die Entscheidung, ob eine Entfernung nötig ist, sollten Patienten und Patientinnen individuell und in Absprache mit zahnmedizinischem Fachpersonal treffen. Regelmäßige zahnärztliche Untersuchungen helfen die Entwicklung der Weisheitszähne von Anfang an zu überwachen und mögliche Probleme frühzeitig zu erkennen. (Quelle: medondo; Bild: Canva)

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