Immer mehr Menschen knirschen (nicht nur nachts) mit den Zähnen! Der sogenannte Bruxismus, das massive Aufeinanderpressen der Zähne, ist eine verbreitete Körperreaktion zur Stressbewältigung. Speziell bei der Versorgung mit Zahnimplantaten kann das ein biologisches, aber auch mechanisches Problem sein. In der mehrmonatigen Einheilphase nach der Implantation kann das Zähneknirschen zur Gefahr für das Implantat werden, da Mikrobewegungen auf das Implantat die Einheilung verhindern oder zumindest verzögern können. Ist es erst einmal endgültig eingeheilt, hält die künstliche Zahnwurzel hohem Druck beim Kauen und auch beim Knirschen stand. Später ist die prothetische Versorgung durch Knirschen gefährdet, wenn überstarke Kräfte auf die auf dem Implantat fixierte Krone, Brücke oder Prothese einwirken. Die Folge können Schraubenlockerungen oder -brüche, aber auch Absplitterungen an der Verblendung der Krone sein. Erste Warnhinweise sind Schliffspuren auf Zähnen und Kronen, die bei regelmäßigen Kontrolluntersuchungen erkannt werden können. Der Behandler wird eine exakte Diagnose stellen und eine passende Therapie empfehlen, etwa eine Entlastungsschiene, Physiotherapie oder Entspannungsübungen zum Stressabbau. (Quelle: ECDI-Magazin 2022)