Gesunde Zähne und gesundes Zahnfleisch, ein strahlendes Lächeln und eine ungehinderte Kaufunktion sind für die meisten Menschen mit einem hohen Maß an Lebensqualität verbunden. Ab der Mitte der 4. Lebensdekade stellt die Parodontitis den häufigsten Grund für einen frühzeitigen Zahnverlust dar, der dann mit einer deutlichen Beeinträchtigung der oralen Gesundheit einhergehen kann.
Die Parodontitis ist eine bakterielle Entzündung des Zahnbettes/Zahnhalteapparates. Der daraus resultierende Knochenabbau kann im schlimmsten Fall zu einem Verlust eines oder gar mehrerer Zähne führen. Deswegen ist bei den ersten Anzeichen einer Infektion (Zahnfleischbluten, Schwellungen am Zahnfleisch, Zahnlockerungen, Mundgeruch) der Gang zum Zahnarzt dringend zu empfehlen. Denn: Je früher eine Parodontitis erkannt und therapiert wird, desto höher ist die Chance auf den Erhalt des Zahnes. Wenn schließlich leider doch ein- oder mehrere Zähne nicht mehr gerettet werden können, sind ästhetische und funktionelle Probleme, wie eine eingeschränkte Kaufunktion oder gar soziale Beeinträchtigungen und ein vermindertes persönliches Wohlbefinden die Folgen.
Erfreulicherweise haben einige wissenschaftliche Studien eindeutig gezeigt, dass Patienten, die einen Zahnverlust durch Parodontitis erlitten haben, in besonderem Maß von dem Einsetzen von Zahnimplantaten profitieren und dadurch eine signifikant verbesserte mundgesundheitsbezogene Lebensqualität aufweisen. Allerdings gibt es eine Grundvoraussetzung: Vor der Implantation muss die Parodontitis an den restlichen Zähnen behandelt und eine komplette Entzündungsfreiheit erreicht werden! Ohne diese Vorbereitung besteht ein deutlich erhöhtes Risiko für eine Knochenentzündung um das Implantat, eine Periimplantitis, die dann auch zum Verlust des Implantates führen kann. Wenn aber die Parodontitis vor der Implantation erfolgreich behandelt worden ist, haben Zahnimplantate eine ebenso hervorragende Prognose, wie bei Patienten ohne Parodontitis.
Um nachträglich den langfristigen Therapiererfolg zu sichern, ist im Anschluss die Kontrolle und Aufrechterhaltung der Entzündungsfreiheit entscheidend. Dabei ist die Teilnahme an einer “Unterstützenden Parodontitistherapie (UPT)” der Schlüssel zum nachhaltigen Erfolg.
Um also die Frage nach der Möglichkeit von Zahnimplantaten bei Parodontitispatienten zu beantworten: Sind wegen Parodontitis Zähne verloren gegangen, ist der Ersatz über Zahnimplantate eine erfolgreiche, evidenzbasierte Therapieform und führt zu einer Steigerung der Lebensqualität. Ebenso gilt allerdings: Keine Implantation ohne vorherige Therapie der Parodontitis! (Quelle: ECDI Magazin 2022)