Zungen- und Lippenbändchen sind Schleimhautbänder im Mund. Manchmal sind sie zu kurz oder zu lang gewachsen. Hierdurch können sie Probleme verursachen. Zu kurze Zungenbändchen können z.B. die Sprachentwicklung oder die Beweglichkeit der Zunge beeinträchtigen. Auch kann sich das Zahnfleisch hierdurch zurückbilden. Ist das Lippenbändchen dagegen zu lang, kann u.a. der Lückenschluss der oberen Schneidezähne verhindert werden. In einem kleinen chirurgischen Eingriff trennen wir die Bändchen und vernähen sie so, dass die Probleme behoben sind. Häufig sind Kinder unsere Patienten. Häufig ist es sinnvoll, den Eingriff durchführen zu lassen, bevor etwaige Probleme auftreten. Der Eingriff kann mit lokaler Betäubung, aber auch in einer kurzen Narkose durchgeführt werden.

Lippenbändchenkorrektur – wann ist sie notwendig?

Sie sind weder beim Lachen noch beim Essen und Trinken zu sehen und man bemerkt sie erst, wenn sie Probleme verursachen: Die Lippenbändchen verbinden in unserem Mund die Lippen mit dem Ober- und Unterkiefer. Mit der Zunge kann man diese Bänder gut erspüren, besonders das oberhalb der vorderen Schneidezähne. Lesen Sie hier, welche Probleme dieses vermeintlich zarte, gut versteckte Hautband verursachen kann und wie sie behandelt werden.

Was sind Lippenbändchen?

Die Lippenbändchen (lateinisch: Frenulum mediale) bestehen aus Binde- und Muskelgewebe und sind von Mundschleimhaut bedeckt. Im Oberkiefer kann man das dünne, aber robuste Bändchen gut mit der Zunge fühlen: Sie sind die Verbindung zwischen dem Zahnfleisch oberhalb der Schneidezähne und den Lippen. Auch im Unterkiefer gibt es ein – meist nicht ganz so stark ausgeprägtes – Lippenbändchen, das allerdings selten Probleme bereitet, weil es zu weit von den Zähnen entfernt ist. Über die eigentliche Aufgabe dieser Bändchen sind sich die Experten noch nicht einig, denn eine Durchtrennung oder die komplette Entfernung des Lippenbändchens wirkt sich nicht auf die Beweglichkeit oder Funktion der Lippen aus. Sollte das Band bei einem Unfall oder Schlag reißen, blutet es zwar heftig, es entstehen aber keine negativen gesundheitlichen Konsequenzen für Lippen und Mund. In das obere Lippenbändchen werden auch gern Piercings gestochen, denn in dem Bindegewebshäutchen verlaufen keine wichtigen Nervenbahnen und die Heilung erfolgt rasch. Ein hier platziertes Piercing kommt nur beim Lächeln zum Vorschein und bleibt ansonsten hinter den Lippen verborgen.

Welche Probleme kann das obere Lippenbändchen verursachen?

Obwohl es sich beim Lippenbändchen nur um eine Bindegewebsfalte handelt, ist es vergleichsweise stark und kann – je nach Lage und Länge – beim Sprechen und Kauen einen starken Zug auf den Zahnfleischrand der Schneidezähne ausüben. Wenn das Lippenbändchen sehr kurz ist und straff zwischen den Zähnen verläuft, kann es zu einem entzündungsfreien Zahnfleischrückgang oder zu einer Zahnlücke (lateinisch: Diastema) zwischen den oberen Schneidezähnen kommen. Sprachfehler wie Lispeln werden begünstigt, eine bereits bestehende Parodontitis kann sich verschlimmern. Die Papille – der Teil des Zahnfleischs, der normalerweise girlandenartig die Zwischenräume der Zähne füllt – kann durch den straffen Zug geschädigt oder gar zerstört werden. Das bedeutet nicht nur eine ästhetische Einschränkung: Durch den fehlenden Schutz des Zahnfleischs ist der Zahnzwischenraum anfälliger für bakteriellen Zahnbelag und schwieriger zu reinigen. Die Zahnhälse können freigelegt und dadurch überempfindlich werden. Auch der Sitz von Prothesen kann durch ein zu straffes Lippenbändchen beeinträchtigt werden. (Quelle: dentnet)

 

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