Sind Keramik-Implantate wirklich metallfrei?

Bisweilen heißt es, Zirkoniumoxid-Keramik-Implantate seien eine “moderne, metallfreie” oder eine “natürliche” Alternative zu Titan-Implantaten. Das Material ist jedoch keineswegs unproblematisch: Sorgfältige Analysen kommerzieller keramischer Zahnimplantate weisen eindeutig nach, dass diese keineswegs metallfrei sind, sondern durch mehrere Metalle – auch mit allergieauslösenden Metallen wie Nickel und Chrom – verunreinigt sind. Auch die Hoffnung, dass Keramikimplantate keine Entzündungsreaktion auslösen können, ist unberechtigt; offensichtlich spielen genetische Parameter, bzw. der Immunstatus des Menschen eine wichtigere Rolle, als das Material selbst. Außerdem besteht, insbesondere bei den zweiteiligen Implantaten, ein gewisses Bruchrisiko. Es gibt zwar ermutigende Überlebensraten nach kürzeren Beobachtungszeiten, aber wissenschaftliche Langzeitergebnisse über fünf und zehn Jahre fehlen derzeit noch, so dass die langfristige Sicherheit und Verlässlichkeit der Implantatsysteme auf Keramikbasis noch nicht nachgewiesen worden ist. Die Verwendung von Titan dagegen basiert auf über 50 Jahren Erfahrung und wissenschaftlicher Forschung. (Quelle: ECDI-Magazin 2022)

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