Prof. Thomas Dietrich über das Frühverlustrisiko von Implantaten, die wissenschaftliche Langzeitstudie der ECDI und moderne Mittel der Qualitätssicherung

Welche Ergebnisse haben Sie bereits erarbeitet?

Wir konnten zunächst zeigen, dass die Frühverlustrate in den ECDI-Zentren sehr gering ist und im Mittel nur 1,5 Prozent der Implantate innerhalb des ersten Jahres nach der Implantation nicht wie gewünscht einheilen. Die Unterschiede zwischen den Zentren und zwischen den unterschiedlichen genutzten Implantatsystemen sind gering und liegen im statistischen Schwankungsbereich. Auch zeigen sich bestimmte Risikofaktoren, z.B. heilen Implantate bei Rauchern weniger gut ein.

Wie groß ist die Gefahr des Frühverlusts insgesamt?

Es ist allgemein bekannt, dass Zahnimplantate gut einheilen. Dennoch wollen wir natürlich auch das geringe Risiko weiter reduzieren, denn für betroffene Patienten ist Frühverlust natürlich ein großes Problem. Um Einflussfaktoren mit statistisch robusten Aussagen belegen zu können, müssen wir eine hohe Zahl von Implantaten beobachten. Das ist nur in einem großen Verbund wie der ECDI möglich. Gleichzeitig erlaubt unsere Studie auch den Vergleich der einzelnen ECDI-Zentren untereinander. Ein positiver Nebeneffekt ist also, dass wir dadurch auch eine interne Qualitätsanalyse durchführen.

Welche Forschungsprojekte planen Sie für die Zukunft, die für Implantat-Patienten von Interesse sind?

Längerfristig wollen wir auch Risikofaktoren für Periimplantitis untersuchen, eine Knochenentzündung rund um ein Implantat, die wesentlich häufiger vorkommt als der Frühverlust. Sie tritt oft erst lange nach der Implantation auf, dementsprechend komplexer gestaltet sich hier die Forschung. (Quelle: ECDI-Magazin 2022)

Prof. Dr. med. Dr. med. dent. Thomas Dietrich ist “Head of the Department of Oral Surgery in the School of Dentistry in the Institute of Clinical Sciences.”

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